Stadtportrait

Die Hansestadt Gardelegen ist das politische und wirtschaftliche Zentrum der Einheitsgemeinde, dem sie ihren Namen gab. Gardelegen wurde zum ersten Mal 1196 als Stadt urkundlich erwähnt. Schon damals bildete sich nicht nur der heute noch existierende Grundriss der Innenstadt, sondern auch die seit eh und je für Gardelegen typische Stadtsilhouette heraus - drei Türme inmitten von Feldern und Wäldern.

Was vor mehr als 800 Jahren mit einer Ansiedlung von wenigen hundert Metern Durchmesser im nördlichsten Zipfel der waldreichen Colbitz-Letzlinger Heide, umgeben von den Wiesen der Mildeniederung, den Wäldern der Hellberge und dem Niedermoorgebiet des Drömlings seinen Anfang genommen hat, ist im Laufe der Jahrhunderte ganz schön in die Breite gegangen. Aber der grüne Ring der Wallanlage ist immer noch deutlich erkennbar. Er gehört heute zu den schönsten Parks und Gärten Sachsen-Anhalts und umschließt die liebevoll restaurierte historische Altstadt. Vieles gibt es hier zu entdecken. Da sind das Rathaus und der Roland auf einem der ganz wenigen dreieckigen Stadtplätze in Europa. Da ist das Salzwedeler Tor mit seinem mächtigen Bastionen. Da sind die beiden Stadtkirchen St. Marien und St. Nikolai und die vielen Bürgerhäuser aus Fachwerk und Sandstein. Historie und Moderne gehen Hand in Hand - nicht nur im alten Stadtkern.

Mit der Gebietsreform 2011 ist die 49 Ortsteile umfassende Einheitsgemeinde zur flächenmäßig drittgrößten Stadt Deutschlands geworden. Gleich hinter Berlin und Hamburg. Auf einer Fläche von 632 Quadratkilometer leben aber lediglich rund 23.000 Menschen, also etwa 38 pro Quadratkilometer. Das entspricht der Bevölkerungsdichte von Panama oder Litauen. 49 Ortsteile - das heißt 49 mal eigene Geschichte, eigene Tradition und eigenes Flair. Das ist Vielfalt pur. Und so ist Gardelegen in den letzten Jahrzehnten bunter, reizvoller und moderner geworden.

Die Einheitsgemeinde reicht vom Drömling bis zur Heide. Dörfer und Kolonien, Felder, Wiesen und Wälder wechseln einander ab. Dieser Wechsel, noch verstärkt im Wandel der Jahreszeiten, ist es, der ihren Reiz ausmacht. Aber da sind auch die Menschen. Die, so sagt man, seien spröde. Doch hat man sie kennengelernt, wird man über ihre Herzlichkeit erstaunt sein. Es lebt hier ein Menschenschlag, mit dem man Pferde stehlen kann.

Ist das junge, alte Gardelegen attraktiv? Vielleicht. Fest steht, dass immer mehr Touristen die Reize der Hanse- und Rolandstadt für sich entdecken und gern wiederkommen. Fest steht aber auch, dass sich die Wirtschaft immer stärker für Gardelegen interessiert. Denn so alt es auch sein mag: Gardelegen ist eine Stadt von heute.


Quelle: Hansestadt Gardelegen, Rupert Kaiser